Alle Jahre wieder die gleiche Zeremonie. Freiwillig verkleiden sich Menschen in Trachten, als wollen sie damit ihrer bäuerlichen Vorfahren gedenken. Frauen und Mädels im Dirndl und die Kerls, unabhängig von Alter, Aussehen und Figur in Lederhosen, sehr gerne auch kurz mit rutschenden Wollstrümpfen, die entsprechend die Waderln freilegen.

Bei manchen Männern sieht’s ja ganz nett aus, aber wenn man dann auf der Rolltreppe aufwärts fährt und nur noch behaarte Waden, mühselig verdeckt mit Kniestrümpfen sieht, dann ist es kein Augenschmaus, vielleicht ja ein eyecatcher?

Wie sagte jemand so schön: der Trachtensunami bricht aus. Ich frag mich dann: ist das Tradition oder Faschingstreiben?

Immerhin die Wiesn feiert ihr 200 jähriges Bestehen, und wers noch nicht im Kalender hat: sie beginnt am 18. September (obwohl es Oktoberfest heißt) und dauert dank runden Geburtstags dieses Jahr einen ganzen Tag länger.