Letztens bin ich mal wieder durch unser global village gelaufen. Was das für mich ist? Ich lebe in einer Region, wo der Anteil der Mitbewohner mit Migrationshintergrund sehr hoch ist, wo bei schönem Wetter laut aus den Boxen andere Musik tönt, wie sie uns gemeinhin vertraut ist oder über uns hinweg gespült wird. Dann gibt es so witzige Beobachtungen wie die Köchin aus dem indischen Restaurant, wo ich öfters esse, die dann mit bunten thailändischen Klamotten (Shorts und Bluse) einerseits, aber andererseits mit Birkenstockschuhen bekleidet ist. Ist das nun golobal oder interkulturell? Meine Freundin, deren Eltern Türken sind, die Muttertag feiert. Irgendwie ist das in der Türkei nicht so bekannt. Meine chinesische Freundin, für die einerseits der Hochzeitstag mit dem Horoskop bestimmt wurde (sie ist ausgebildete Jusristin in den USA und lebt schon acht Jahre in Deutschland), andererseits aber die “weiße Hochzeit” mit allem was dazu gehört, gefeiert wurde.

Wie fühlen sich andere bei uns und wie sehen wir uns? Wie gut kennen wir unsere eigene Kultur? In meiner Beratungstätigkeit sowohl von Expats die nach Asien gehen als auch von Expats, die Asiaten sind, habe ich das Glück, noch viel zu lernen. Diese Offenheit ist ein Schlüssel für das Schlüsselloch zu anderen Kulturen.