Gestern in einem Geschäft eine interessante Begegnung: Tochter, nach eigenen Aussagen 6 Jahre alt und Mutter (Alter unbekannt ). Beide sahen wir unterschiedliche Zwillinge aus, ein großes und ein kleines Mädel. Die Mutter suchte etwas zum Anziehen, was mindestens so cool sein sollte, wie das, was die Tochter angezogen hatte. Naja, es scheint wohl doch zu stimmen: kleine Mädels wollen schnell groß werden und große Mädels wollen nicht altersgerecht werden.

Das war auch letztens das Thema bei einem Coaching: nicht das altersgerechte Verhalten (was auch immer das ist) sondern: welche Rolle soll ich spielen oder einnehmen?

Es ging hier um die Klärung der Rolle als Storemangerin.Welche Rolle sollte sie einnehmen. Sollte sie eine Rolle spielen oder eine Haltung einnehmen. Eine Haltung einnehmen gegenüber ihren Mitarbeiterinnen, gegenüber ihren Kundinnen oder die Rolle spielen, immer positiv drauf zu sein, alles cool zu finden, sich den Gegebenheiten anpassen, um so vermeintlich kundenfreundlich zu sein? Oder soll sie die Haltung einnehmen, die Kunden ernst nimmt, sie wertschätzt aber ihnen auch mal ein “nein” entgegen hält.

Das ist nicht nur das Thema einer Storemanagerin, sondern unser aller Thema: Haltung oder Rolle? Oder wie fülle ich meine Rolle mit einer Haltung aus?

Immerhin gerade in der vorweihnachtlichen Zeit mal wieder eine Frage zum Nachdenken. Müssen wir ständig re-agieren, indem wir uns so verHALTEN wie andere es von uns erwarten oder sollen wir agieren (immerhin hat agieren etwas mit Selbstverantwortung zu tun). Muß ich alles, was von mir erwartet wird, in der Adventzeit mitmachen (Reaktion)? Weihnachtsmärkte gut finden, Glühwein mögen, Einkaufsräusche mitmachen? Klar, keine neuen Überlegungen, nur: irgendwie findet jedes Jahr wieder das gleiche statt. Keiner will bei den Konsumschlachten dabei gewesen sein, alle gehen cool mit Weihnachten um – ein Verwirrnis zwischen den Überlegungen; welche Rolle soll ich da einnehmen – oder welche Haltung.