(Teil 1)
Meine Reise in die Coronazeit begann auf einer leeren Autobahn zwischen Bayern und Hessen. Fast apokalyptisch!!! Ich hatte gerade meinen Bodensee Urlaub angetreten und schon wurden die Hotels geschlossen, die heiße Phase der Krise begann…und ich mußte wieder nach Hause fahren.
Hier angekommen hieß es erstmal Füsse ruhig halten und mich irgendwie einrichten. Ich hatte keine richtige Ahnung wie, was…aber viel Selbstvertrauen. Also nix mit Hamstern oder Klopapier… In diesen Beginn der Krise fällt der glückliche Umstand, daß Denise begann ihren Snüni (also Morgenkaffee) über zoom begann anzubieten, täglich, über den gesamten Zeitraum, also 5-6 Wochen!!!!! Ein großartiges Geschenk und wir haben gemeinsam etwas großartiges daraus gemacht. Es trafen und treffen sich bis heute immer so 10-15 Frauen zum virtuellen Morgenkaffee aus allen Ecken des deutschsprachigen Raumes, sogar aus Mallorca.
Mir tat es gut, durch diese virtuelle Verabredung gleich morgens in eine Struktur zu kommen und den Tag so ganz anders zu starten. Pünktlich um 8.30 h starteten wir und es gab immer unterschiedliche Anregungen, viele Ideen, viel Empathie untereinander….mir ist kaum aufgefallen, daß ich allein (mit meiner Katze) lebe…obwohl ich gerne allein lebe…
Was ich bei mir beobachten konnte? Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst gehabt…ich hätte auch nicht gewußt wovor oder warum. Ich habe weder gehamstert, ich hätte auch nicht gewußt was. Irgendwie bin ich recht tiefenentspannt durch diese eigenartige Zeit gekommen. Wie viele andere auch, war ich zum Teil verwundert, eine solche Zeit zu erleben. Ich reflektierte über mich und darüber, welche Zieleich mir setzenwollte.
Ich machte mir einige Gedanken über mich, wie will ich was weiter machen. Will ich überhaupt etwas businessmäßig weiter machen? Also viel nachgedacht und was mir immer gut hilft, viel geschrieben.
Diese Routinenführte ich weiter: Dankbarkeitstagebuch schreiben, überhaupt Tagebuch geschrieben, meditieren gut kochen und essen und:
..das gute alten Telefon …ich telefonierte viel und regelmässig,. Wir sind ein eingeschworener Freundeskreis, seit vielen Jahren zusammen gewachsen….Ich habe mir täglich immer drei Telefonate vorgenommen und eben diese wunderbaren Freunde angerufen. Da ist sowieso viel gewachsene Nähe da…was besonders schön war, daß sich diese Nähe trotz Distanz intensiviert hat. Wie das? Ja, die Fürsorge füreinander, das Informieren, wie es uns gegenseitig geht…das war wunderbar und hat uns sehr stark verbunden, danke dafür.
Genau diese Werte beeindruckten mich: miteinander, Solidarität…Werte von denen ich glaubte, die seien im Turbokapitalismus der letzten Jahre verloren gegangen.