Ist Pause ein Luxus?

In jedem Anfang steckt ein Zauber…auch in dem Anfang etwas zum Thema „Pause“ zu schreiben.
Also erstmal ein Brainstorming: pausenlos, Pausenbrot, Zwangspause, Pausenklingel, Atempause, Kaffeepause……

Und, was ist nun eine Pause?? Diese Frage habe ich mir schon häufiger gestellt, denn ich treffe geschäftlich immer wieder auf Menschen, die mir sagen, sie hätten keine Zeit Pause zu machen. Eine ganze Zeit haben mich solche Hinweise sprachlos gemacht, heute weiß ich, wie ich darauf reagiere.
Ich empfinde Pausen als angenehm, sie geben mir neue Energien und die Möglichkeit, einfach mal etwas hinzulegen, womit ich mich vielleicht verzettelt hätte.

Wenn wir pausenlos arbeiten, was neurobiologisch nicht möglich ist, dann spannen wir uns dauerhaft an und erwiesenermaßen rühren viele Anspannungen auch daher, weil der Mensch und sein Körper gestresst sind.
Um es vorweg zu nehmen: für mich ist Pause kein Luxus, sondern die kleine Erholung im Alltag…die RUHEpause…abschalten…nix tun!!!!!

Wir alle wissen aus Erfahrungen im Leben, dass gerade in angespannten Zeiten…wir haben es beim „lock down“ erleben können oder auch bei Krankheiten, die Pause sehr hilfreich ist, um immer wieder in einen entspannten Zustand. …vielleicht sogar in einen Wohlfühlzustand zu kommen.

Als ich seinerzeit meine Krebsdiagnose bekam und meine Welt in mir zerbrach war das einzige was MIR half, zu meditieren, und so in eine Pause zu kommen.
Eine Pause zum Nachdenken, eine Pause diese Nachrichten erstmal zu verdauen und eine Pause um mir im Klaren darüber zu werden, wie geht es weiter. Tatsächlich hat mir diese Pause auch geholfen, meine Krankheit sehr schnell anzunehmen und damit entsprechend aktiv umzugehen.
Ehrlicherweise denke ich jetzt im Nachhinein, dass solche Zwangspausen manchmal auch „heilsam“ sind und etwas gutes haben.
Heilsam, um sich wieder über das eigene Sein und Leben klar zu werden. Heilsam, um im Hier und Jetzt zu sein!

Ich möchte gerne auf die Zeiten zurückkommen, in der „Belastbarkeit“ im Arbeitsleben GROSS geschrieben wurde. Eine Stärke war. Gemeinhin wurde unter Belastbarkeit verstanden, pausenlos zur Verfügung zu stehen.
Kleiner Einschub: ein echtes Problem von Soloselbständigen, die häufig auch meinen, pausenlos arbeiten zu müssen….
Im Arbeitsleben wurde es in dieser Zeit bewundert, wenn jemand pausenlos für seine Arbeit zur Verfügung stand. Wir konnten alle lesen, dass gerade internationale Player das Thema Belastbarkeit schamlos für die eigenen Zwecke ausgenutzt hatten. Es wurde erwartet, dass beispielsweise die MitarbeiterInnen auch nachts für einen Call zur Verfügung standen!
Vor allem Führungskräfte waren diesbezüglich keine guten Vorbilder! Sie waren stolz und fühlten sich stark, keine Pause zu machen, sozusagen pausenlos arbeiten zu können. Unverletzlich zu sein!

Tatsächlich hat es in diesen Firmen einen gewissen Wandel gegeben. Es wird sensibler mit den Zeiten und den Pausen umgegangen. Es wird sogar in den Pausen etwas geboten, unter dem Schlagwort „Gesundheitsmanagement“. Wobei es auch hier nicht um die Pause geht, die tatsächlich meint mal nichts tun, sich treiben lassen, Löcher in die Luft starren.

Komme ich zu uns: auch SoloSelbständige haben eine hohe Erwartung an sich, wie bereits gesagt, pausenlos arbeiten zu müssen.
Die Verführung ist auch groß: gleich nebenan steht der Schreibtisch und „wartet“ auf mich!

Dabei ist wirklich allen bewusst, dass diese pausenlose „Standby“ Einstellung die Fehlerquote erhöht, weil die Konzentration nachlässt.
Unser Hirn ist schlauer, als wir manchmal denken.(.haha) ..denn wenn unser Gehirn ermüdet, klinkt es sich aus und fährt leistungsmäßig runter.
Die vermeintlich Schlauen kippen sich dann Kaffee oder Wachmacher…und bedenken nicht:
Unser Körper vergisst nichts!
Gegen einen leckeren Kaffee ist nichts einzuwenden, nur sollte ich wissen, dass weder Kaffee noch andere Wachmacher Pausen ersetzen!!!!
Es gibt also vielfältige Gründe bewusst Pause zu machen.

Ihr kennt das selber: ein „ausgeruhtes“ Gehirn sprudelt regelrecht, wenn es dann nach der Pause wieder denken „darf“.
Das lässt sich besonders gut spüren, wenn der Schlaf fehlt oder aber aus irgendwelchen Gründen jemand schlecht schlafen kann.
Ich kenne das von mir, weil ich eher an Schlaflosigkeit leide. Am nächsten Tag nicht fühle ich mich nicht ausgeruht und bekomme dann schon mal einiges nicht so auf die Reihe, wie ich es mir vorgestellt habe.
Zum Beispiel auch einen solchen Blogbeitrag zu schreiben.
Ich schlafe momentan gut. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass es draußen früh dunkel wird.
Auf jeden Fall genieße ich dieses ausgeruht sein und deshalb fällt es mir ganz leicht, diesen Beitrag zu schreiben.
Zusammenfassend:
Mach mal Pause…und geh achtsam mit Dir um! Denn nur so kannst Du achtsam mit anderen umgehen.
Mach mal Pause…und wertschätze Dich…So kannst du Wertschätzung geben.
Mach mal Pause…damit unterstützt Du Dich und Dein wundervollen Denkapparat.
Mach mal Pause…dient sicher auch Deiner Gesundheit.
Mach mal Pause…dass unterstützt Deine Kreativität und
Mach mal Pause…das hilft Dir, mit Dir und Deiner Umwelt geduldig umzugehen!
Mach mal Pause…und sei damit ein Vorbild!!!!

Und dann geniess gerne Deinen Kaffee, Tee oder was auch immer Dir Freude bereitet.