Ja, wir haben im 1. Teil bereits den Antreiber bzw. Störenfried unter die Lupe genommen.

Ich selber wurde auch von diesem Antreiber verfolgt: ich war unendlich perfekt. Die Rückmeldungen die ich bekam: perfekt gearbeitet, aber unnahbar.

Das hat mich ziemlich nachdenklich gemacht. So fing ich an, intensiv über diesen Antreiber nachzudenken.

Was war mir an der Perfektion wichtig? Was hatte das mit mir zu tun?

Mir wurde zunehmend klar, dieser Perfektionismus beinhaltete auch einen Teil von Unsicherheit. Ich wollte mich hinter der perfekten Fassade verstecken. Das gelang mir irgendwie, war aber verdammt anstrengend!

Klar, ich wollte alles ganz genau, ganz perfekt machen, um unangreifbar zu sein. Was war der Preis? Pünktlichkeit, sehr gepflegtes Aussehen (sozusagen geschminkt den Müll zur Tonnen gebracht), perfekter Berufsauftritt, bedacht darauf Superrückmeldungen zu meiner Arbeit zu bekommen So war das.  Wer unter den Perfektionisten kennt das nicht?

Dann wurde mir immer deutlicher, dass ich mit diesen Verhaltensweisen unbewusst oder vielleicht auch bewusst andere unter Druck setzte.

Beispiel: Pünktlichkeit: wenig Verständnis für andere Menschen, die „unpünktlich“ waren.

Sehr perfektes Auftreten usw. Wenig Verständnis für Menschen, die vermeintlich unprofessionell auftraten.

Eine Form der Imagepflege, die nach hinten losgeht. Hier ist ein unendlicher Energieräuber am Werk und er macht nicht glücklicher, oder gar gelassener auch anderen gegenüber.

Zu meinem Schrecken beobachtete ich, dass ich auch noch diesen Antreiber „schützen“ wollte.  Wie? Naja, indem ich es „normal“ fand, besonderes perfekt zu sein und wenig Verständnis aufbrachte, nur 80% perfekt zu sein.

Tatsächlich war es kein ganz einfacher Prozess, aus dieser Nummer rauszukommen bzw. diesen Antreiber irgendwann in die Ecke zu stellen. Aber ich habe es geschafft!!!!

Wie? Über eigene Wertschätzung all dessen, was ich leiste und geleistet habe. Mit Selbstliebe und liebevollem Umgang mit mir. Wenn er , dieser Antreiber mal wieder um die Ecke schaut, dann kann ich mich heute auf mich verlassen. Jetzt kann ich jetzt locker sagen: ´´hallo, alles klar?

Ich brauche Dich derzeit nicht. Falls ich Dich mal brauche, dann sage ich Dir Bescheid und bitte ! bis dahin: lass mich in Ruhe.

Juhu, das funktioniert!

Und die Rückmeldungen bestätigen mir, ich bin auf einem guten Weg.

Auch mit 80% bin ich gut in dem, was ich leiste und umsetze. Heute bin ich motiviert durch den Spaß an meiner Arbeit und das allein reicht aus, um schlicht einfach erfolgreich und gut zu sein.Sei perfekt